AhrefsBot klaut deine Daten – so stoppst du ihn!

Im Netz tummeln sich nicht nur Menschen. Überall huschen stille, unsichtbare Besucher durch die virtuellen Flure deiner Website: Bots, Crawler, Scraper – die digitalen Staubsauger des Internets. Manche sammeln nur Staub, andere lassen sich für gute Zwecke einsetzen. Doch dann gibt es jene, die deine Inhalte einsammeln, katalogisieren und weiterverkaufen, ohne dass du etwas davon hast.

Einer dieser stillen Gäste nennt sich AhrefsBot. Er klingelt nicht an deiner Tür, hinterlässt keine Nachricht – und trotzdem weiß er bald alles über dich und deine Seite: Wer verlinkt wohin, welche Keywords ranken, welche Inhalte fallen auf. Kurz: Er liest, speichert und monetarisiert deine Daten und dein Wissen.

Herzlich willkommen im Schlaraffenland der SEO-Datenkraken! In diesem Artikel zeigen wir dir, wer wirklich profitiert und wie du diese Datenkrake von deiner Website verbannen kannst.

AhrefsBot – der hungrige Datenkrake im Kleid eines „harmlosen Crawlers“

Wenn du deine Server-Logs durchsiehst, stolperst du vielleicht über eine seltsame Zeile wie diese:

Mozilla/5.0 (compatible; AhrefsBot/7.0; +http://ahrefs.com/robot/)

Klingt unscheinbar. Doch dahinter steckt kein normaler Besucher, sondern der AhrefsBot – ein Crawler des bekannten SEO-Tools Ahrefs. Und genau dieser Bot wirft unbequeme Fragen auf: Wer profitiert hier eigentlich?

Was macht Ahrefs überhaupt?

Ahrefs ist eine der größten SEO-Plattformen der Welt. Unternehmen und Agenturen zahlen hohe Summen (die Tarife beginnen bei über 100 € pro Monat), um Zugriff auf eine gigantische Datenbank zu bekommen. Diese Datenbank enthält:

  • Backlink-Analysen: Wer verlinkt auf wen?
  • Keyword-Daten: Welche Begriffe ranken auf welchen Seiten?
  • Content Explorer: Welche Inhalte gehen viral, welche versinken im Netz?
  • Rank-Tracking: Wer steht bei Google auf Platz 1 – und wer verschwindet im Nirwana?

All diese Informationen stammen nicht von Google selbst, sondern werden von AhrefsBot eingesammelt – durch das Crawlen von Milliarden Webseiten.

Dein Content – ihre Datenbank

Hier liegt der Knackpunkt:
Ahrefs saugt deine Website-Daten ab, speichert sie und verkauft den Zugriff darauf an zahlende Kunden.

  • Du stellst Inhalte bereit.
  • Ahrefs verdient Geld damit.
  • Du bekommst: nichts.

Es ist ein Einbahnstraßen-Modell, das nur auf einer Seite Gewinn generiert. Während Google dir durch organischen Traffic immerhin Besucher bringt, liefert Ahrefs dir gar nichts zurück.

Der „freundliche“ Crawler – oder doch ein Ressourcenfresser?

AhrefsBot ist ein Ressourcenfresser. Freundlich, unfreundlich oder direkt schädlich ist er nicht. Er führt keine Angriffe aus, versucht nicht, deine Seite zu hacken, und er frisst keine Datenbanken leer. Er tut im Prinzip nichts anderes als Googlebot oder Bingbot: crawlen.

Aber:

  • Serverlast: Kleine Websites oder günstige Hosting-Pakete spüren sehr wohl, wenn Bots wie AhrefsBot ständig und aggressiv crawlen.
  • Statistik-/Traffic-Verzerrung: In den Statistiken, Logs und Tools taucht er als Besucher auf, verfälscht aber deine echten Besucherzahlen.
  • Datenabfluss: Deine mühsam aufgebauten Strukturen und Inhalte landen in einer fremden Datenbank. Du lieferst Informationen über deine Seite, ohne etwas davon zu haben (außer du nutzt Ahrefs selbst).

Während Google und Bing ein klares Interesse daran haben, dich auffindbar zu machen, arbeitet Ahrefs ausschließlich für die zahlende SEO-Branche.

Kann ich ihn stoppen?

Ja, und das solltest du dir überlegen. Mit einem Eintrag in deiner robots.txt kannst du Ahrefs den Zutritt verwehren:

User-agent: AhrefsBot
Disallow: /

Oder du blockst ihn aggressiver per .htaccess oder Firewall. Ahrefs behauptet zwar, sich an die robots.txt zu halten, aber hundertprozentige Kontrolle hast du erst, wenn du ihn technisch aussperrst.

Warum das Ahrefs kritisch gesehen werden sollte

  • Asymmetrisches Geschäftsmodell: Millionen Webseiten werden ungefragt durchsucht, doch die Resultate sind hinter einer Paywall versteckt.
  • Privatisierung von öffentlichem Wissen: Deine öffentlich zugänglichen Inhalte werden kommerzialisiert – nicht zum Nutzen der Allgemeinheit, sondern als Geschäftsmodell.
  • Intransparenz: Viele Betreiber merken gar nicht, dass ihre Daten längst in fremden Datenbanken gelandet sind.

Während Google die gesammelten Information „öffentlich zugänglich macht“ (wenn auch nicht uneigennützig), geht es bei Ahrefs ausschließlich darum, Daten abzugreifen und sie ausschliesslich an zahlende Kunden zu verkaufen. Als unfreiwilliger Datenlieferant bist du bei Ahrefs vollkommen aussen vor. Du hast absolut nichts davon und machst sogar ein Minusgeschäft damit während Ahrefs sich mit deinen Daten eine goldene Nase verdient.

Datenkrake mit einem bitteren Beigeschmack

Der AhrefsBot ist kein Hacker, kein Spammer, kein unmittelbares Sicherheitsrisiko. Aber er ist auch kein Freund deiner Website. Er ist ein stiller Datenkrake, der deinen Content, dein Wissen und dein Know-how aufsaugt, um damit ein Millionenbusiness zu betreiben – ohne dass du gefragt wirst.

Die Frage ist also nicht, ob er gefährlich ist. Die Frage ist: Willst du, dass deine Inhalte für fremde SEO-Datenbanken ausgeschlachtet werden – oder ziehst du die Grenze und blockierst ihn?

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